Was können sich heute Unternehmen definitiv nicht mehr leisten? Fach- und Führungskräfte, die ausgepowert sind. Wichtige Mitarbeiter, die Wochen, Monate oder ein paar Jahre das Unternehmen mit ihrer Leistung getragen haben – und nun ausfallen, weil sie nicht mehr können. Durch den Mangel an qualifizierten Fachkräften gibt es der Bewerbermarkt einfach nicht her, dass Sie schnell adäquaten Ersatz finden.
Möglichst viel Leistung fordern, ohne die Gesundheit der Mitarbeiter zu berücksichtigen – mit dieser Haltung kommen Unternehmen heute nicht mehr weit.
Aber auch Sie persönlich können so nicht dauerhaft erfolgreich und gesund arbeiten und leben.
Leistung erhalten UND gesund bleiben
Alle haben Ansprüche an Sie: Die Inhaber der Firma, die Stakeholder, Ihre Kunden, Ihre Mitarbeiter … Sie fordern: Leistung auf höchstem Niveau – und das über zehn, 20, 30 Jahre. Sie sollen ein Feuerwerk zünden. Tag für Tag. Woche für Woche. Jahr für Jahr. Doch das funktioniert nicht, wenn Sie bestimmt Dinge nicht beachten! Früher oder später sind die leuchtenden Knalleffekte verpufft. Nur noch Rauch ist übrig.
Damit es Ihnen nicht so ergeht, möchte ich Sie einladen, sich zu einen übergeordneten Ziel Gedanken zu machen. Ganz oben auf der Liste sollte unbedingt stehen: „Wie schaffe ich es, dauerhaft auf höchstem Leistungsniveau zu operieren?“
Wie können Sie das in der Praxis umsetzen?
Powern und Pausieren
Indem Sie Ihre Gesundheit in den Mittelpunkt rücken. Und damit meine ich nicht nur Ihre körperliche Fitness! Schließlich gibt es genügend Hochleistungssportler, die zwar körperlich fit wie ein Turnschuh, im Kopf aber trotzdem ausgebrannt sind.
Damit ich auch im Kopf leistungsstark bleibe, habe ich mit mentalem Training angefangen. Die Zeit dafür räume ich mir ganz bewusst ein, frei nach dem Prinzip: Powern und Pausieren.
Ich liebe es, in Strukturen zu arbeiten. Deshalb ist mein Kalender klar unterteilt: 50 Prozent meiner Zeit in einer Woche (in meinem Kalender Rot markiert) ist für Belastung reserviert, also für meine Arbeit, wo ich Leistung bringen muss. Die andere Hälfte (blau gekennzeichnet) räume ich mir für Entlastung ein – passive und aktive.
Unter aktive Belastung fällt zum Beispiel Sport oder Freunde treffen. Mentales Training oder zur Massage gehen ist passive Entlastung – dafür muss ich nur da sein und nichts tun. Am Ende jeder Woche berechne ich den Quotienten aus Powern und Pausieren und erhalte damit meine persönliche Statistik.
Persönliches Frühwarnsystem
So sehe ich auch Schwarz auf Weiß, wenn die Belastung überhand nimmt. Ich habe mir sozusagen mein persönliches Frühwarnsystem geschaffen. Seitdem ich gezielt darauf achte, dass sich Entlastung und Belastung die Waage halten, bin ich viel zufriedener. Ich habe mehr Spaß am Leben und fühle mich in der Lage, langfristig sehr gute Leistung im meinem Job zu erbringen.
Ich bin davon überzeugt: Es kommt nicht nur Ihnen zugute, wenn Powern und Pausieren ausgeglichen sind. Auch Ihre Mitarbeiter merken, wie Ihre Haltung zu Ihrer Gesundheit ist. Sie nehmen wahr, wenn Sie Wert darauf legen, dass alle im Team dauerhaft leistungsfähig sind.
Vielleicht übernehmen Ihre Mitarbeiter ja sogar Ihr System. Wenn Sie als Führungskraft das Verhältnis von Be- und Entlastung bei sich und Ihren Mitarbeitern im Blick behalten, dann können Sie auch noch in 20 Jahren grandiose Ergebnisse im Team erzielen.
Wilfried Weber