Als junger Mann, als sich ihm wie jedem die Frage stellte, was aus ihm mal werden soll, besorgte er sich einen dicken Wälzer mit allen Ausbildungsberufen in Deutschland und notierte sich alle, die ihn spontan interessierten. Und er stellte fest: Fast alle hatten mit Lebensmitteln zu tun. Insbesondere mit Milch. Dieses Produkt fand er einfach ungeheuer spannend. Quark, Käse, Milchpulver … ihn reizte die Vielfalt, er wollte mehr erfahren über die unterschiedlichen Produkte, über die Herstellungstechniken und Abläufe in der Produktion.

Also machte er den Molkereimeister. Studierte außerdem BWL in St. Gallen. Übernahm schnell Führungsfunktionen bei einem großen Markenhersteller. Leitete wichtige Abteilungen. Aber irgendwann wollte er mehr. Wollte selber etwas auf die Beine stellen, eigenverantwortlich arbeiten, seine Fach-, BWL- und Methodenkompetenz und seine Erfahrungen für andere fruchtbar machen. Und so gründete er 2005 seine eigene Firma Pro Process.

Seine guten Kontakte in die Branche und das Vertrauen, das er sich dort erworben hatte, halfen ihm: Er konnte große Player in der Milchwirtschaft als Kunden gewinnen. „Meine besten Weiterempfehler“, sagt er stolz, „sind unsere zufriedenen Kunden.“ Die schätzen seine Offenheit, Ehrlichkeit, Bodenständigkeit. Sie spüren, dass für ihn zuallererst das Ergebnis für den Kunden stimmen muss – und danach erst sein Erfolg als Unternehmer.

Sich selbst beschreibt er als leidenschaftlich, engagiert, leistungsorientiert, analytisch. In Details bohrt er sich hinein, bis sie wirklich verstanden sind. Dabei verliert er aber nie den Blick für das große Ganze eines Produktionsprozesses. Weitsicht und Zukunftsorientierung sind seine Leitlinien.

Was ihn erdet: seine Familie. Er ist stolz darauf, zusammen mit seiner Frau auch eine private Existenz gegründet, ein Haus gebaut, eine Tochter und einen Sohn großgezogen zu haben. Auch das, sagt er, waren Herausforderungen, aus denen er viel gelernt hat.

Und was ist mit Freizeit? Sein Herzblut hängt an der Firma. Sie ist sein Hobby. Da wird freie Zeit zum knappen Gut. Deshalb verbringt er sie mit seiner Familie beim Wandern in den Bergen oder auf Reisen – insbesondere in sein Lieblingsziel USA.