Pro Process auf Schatzsuche – Forensik als Erfolgsfaktor

Ich liebe es, den Dingen auf den Grund gehen. Eine Vorliebe, die für mich persönlich sicherlich einer der Gründe dafür war, mich mit Pro Process vor 20 Jahren selbstständig zu machen: Und ein Unternehmen zu bauen, das für unsere Kunden den Nutzen hat, genau den Dingen auf die Spur zu kommen, die den Unternehmen der Kunden teuer zu stehen kommen können.

Die Spurensuche, wenn Probleme auftreten, das Eintauchen in die Prozesse in einem Unternehmen – das liebe ich. Um so systematisch den Übeltäter zu finden – was dann einer klassischen Forensik entspricht. Dann wandelt Pro Process auf den Spuren von CSI …

Aber das gleiche forensische Handwerkzeug ist ebenso nützlich, um sich auf die Suche nach den guten Dingen zu machen: Um den Dingen auf die Spur zu kommen, die ein Unternehmen voranbringen, ihnen Wettbewerbsvorteile verschaffen. Eine solche Forensik gleicht dann mehr einer Schatzsuche.

Und so war ein Projekt für unseren Kunden und uns natürlich ein Highlight, in dem wir in den 16dimensionalen Raum vorzustoßen durften …

Forensik im Auftrag des Fondant

Die Aufgabenstellung damals vor rund 15 Jahren war, einen Forecast der Preise von – ich sage mal – Fondant zu kreieren, eine belastbare Vorhersage unter Betrachtung der notwendigen globalen Einflussfaktoren. Um unserer Zielgröße, dem Preis also, auf die Spur zu kommen, mussten wir diese Einflussfaktoren erst einmal finden und dingfest machen. Denn was alles den Preis von Fondant beeinflusst, das war damals noch nicht klar. Was denken Sie, welche Faktoren den Preis mitbestimmen?

In einem ersten Schritt waren wir kreativ und haben wie wild Ideen gesammelt, was denn alles so Faktoren sind. Zum Beispiel, dass es einen Einfluss auf den Preis haben könnte, wenn einmal im Jahr über Wochen eine Fernsehsendung läuft, in der die besten Hobbybäcker gekürt werden. Denn dabei wird Fondant ständig benutzt, und die Zuschauer backen das ja vielleicht nach … Die Nachfrage steigt, der Preis auch … Wir hatten jahreszeitliche Faktoren, wie bestimmte Festtage. Etc. PP.

Wir sind insgesamt auf 60 mögliche Faktoren gekommen, die realistisch erschienen. Und die Datensammlung zu überprüfen, Faktoren zu bestätigen und auszuschließen, war ein Abenteuer. Sie müssen ja erstmal überhaupt genügend Zahlen, Daten, Fakten finden, um genau prüfen zu können, wie hoch statistisch gesehen der Einfluss ist.

Wir haben dann Zahlen, Daten, Fakten der letzten zehn Jahre betrachtet, diese bewertet, Faktoren verworfen, Faktoren gerankt: Es blieben 16 Faktoren übrig, die einen hohen Einfluss auf den Preis haben, darunter der Kern des Kerns von neun Faktoren mit einem sehr hohen Einfluss.

Forensik als Unterstützung der Menschen

Beruhend auf dieser Analyse haben wir dann eine Formel entwickelt, die den Preis ausspuckt, der für Fondant in der Zukunft zu erwarten ist. Diese Formel war lernfähig, heute würden Sie wahrscheinlich „KI“ dazu sagen. Die Formel war mehrdimensional, weil sie eben eine Vielzahl von Faktoren berücksichtig, diese zueinander in Beziehung setzt, die Dynamik der Wechselwirkungen der Faktoren zueinander berücksichtigt. Die Formel war, so sagten wir, 16dimensional. „Wir haben die Aufgabe gelöst – ich kann es aber nicht erklären!“, sagte ich unserem staunenden Kunden bei der Präsentation, „Wir haben den Forecast für Fondant in einem 16dimensionalen Raum, der im Kern des Kerns einen neundimensionalen Raum umgibt, berechnet.“

Er kannte meinen Humor – und er kannte unser Vorgehen, also vertraute er uns – und das heißt auf jeden Fall den Zahlen, Daten, Fakten: Und in der Tat konnte ich zwar sagen, war wir gemacht haben, jedoch konnte ich keinen 16dimensionalen Raum erklären: Die Preise, die wir berechneten, waren allerdings in ihrer Vorhersage sehr genau. Wir testeten die Formel in der Praxis, indem wir sie rückwärts anwendeten: Im Mittel lag die Genauigkeit der Voraussagen bei 96 Prozent für einen Monat. Bei einer Vorausschau von vier Monaten lag die Trefferquote immer noch bei 90 bis 92 Prozent.

Wir hatten damit einen Schatz für den Kunden gefunden, denn er konnte nun mit dieser Formel seinen Einkäufern eine hervorragende Entscheidungshilfe bieten: „In den nächsten vier Monaten sind sinkende Preise zu erwarten“ – also warten wir mit dem Fondant-Ankauf. Oder: „Die Preis werden steigen!“ – nichts wie ran an den Fondant-Markt und einlagern!

Gegenüber der Konkurrenz auf dem Markt hatte unser Kunde damit einen Wettbewerbsvorteil, die Formel, die wir auf unseren forensischen Streifzug durch den „16dimensionalen Raum“ gefunden hatten, nutzte er noch heute.

Ihr Wilfried Weber

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